Verhungern – oder Covid 19 bekommen?

Vor dieser Frage stehen seit März 2020 in Kolumbien viele Menschen aus dem Armenvierteln. Wenn sie zu Hause bleiben, verdienen sie kein Geld, um ihre Kinder/Familie zu ernähren. Hinzu kommt, dass Schulen auch dort geschlossen wurden und die warme Mahlzeit, die die Kinder dort bekämen, einfach wegfällt und von den Eltern ersetzt werden muss.

Da KoKi e.V. für die Schule in Cali (Santa Luisa) sowie das Inklusionsprojekt in Circasia halbjährlich eine feste Summe überweist, war unser Geld auch 2020 schon vor Ort, konnte aber nicht entsprechend verwendet werden. Aus beiden Schulen erhielten wir Anfragen, ob unsere Spenden in dieser Notsituation dazu benutzt werden dürfen, den Kindern in dieser schwierigen Zeit weiterhin zu helfen. Die Verantwortlichen beider Schulen gehen dabei ganz pragmatisch vor, weshalb der Vorstand beiden Bitten natürlich zugestimmt hat.

Circasia

Die Schule und auch das angegliederte Inklusionsprojekt wurden zunächst bis zu den Sommerferien geschlossen. Die Spenden wurden dazu benutzt, den Kindern zuhause Material zum Lernen und Beschäftigen zu bringen. Da viele Kinder aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht online lernen können, bekommen sie Arbeitsblätter, Lern- und Spielmaterial, wie z.B. Perlen, Stifte, Hefte und Bastelmaterial. Diese werden von Lehrer/innen auch per Fahrrad verteilt. Die verordneten Medikamente erhalten die Kinder auch zu Hause weiterhin, jedoch schützen notwendige Medikamente nicht vor dem Verhungern. Aus diesem Grund schauen die Lehrerinnen bei ihren Besuchen ganz genau hin und helfen bei Bedarf auch mit Grundnahrungsmitteln aus.

Cali, Schule Santa Luisa

Nachdem uns 2019 noch Fotos von stolzen Abschlussklassen erreichten, ist auch diese Schule nun geschlossen und es ist noch nicht klar, wann sie wieder öffnet. Die Kinder, die Santa Luisa besuchen, kommen aus den ärmsten Familien am Rande Calis und viele von ihnen gehen vor allem wegen des regelmäßigen Essens zur Schule. Die Familien der Schüler zu besuchen kann sehr gefährlich sein, jedoch werden nun auch unter Verwendung unserer Spendengelder von der Schule Grundnahrungsmittel gekauft. Familien, die dringend Hilfe benötigen erhalten auf diese Weise eine kleine Hilfe in Form von Lebensmitteln zum Überleben.

Patenschaften

Zur Zeit pausieren auch die Therapien der Kinder des Patenschaftsprogramms. Das ist vor allem gerade für ihre nächsten Betreuungspersonen – in der Regel die Mütter – eine sehr schwierige Zeit. Sie tragen die ganze Verantwortung für das Wohl ihres behinderten Kindes und können oftmals aufgrund ihrer Kinder das Haus nicht verlassen. Da aufgrund der Armut Mangel- und Unterernährung in diesen Familien nicht selten ist, stellt sie die jetzige Krise vor ganz besondere Herausforderungen. Nun ist nicht mehr die Therapie ihres Kindes, sondern das Überleben elementar. Aus diesem Grund bekommen auch sie nun von den Spendengeldern Lebensmittel, wenn sie entsprechende Hilfe brauchen.

Achtung neue Mailadresse: koki-ev (at) koki.info

Irgendwas ist immer …. Jetzt funktioniert unsere neue Webseite,

aber wir haben keinen Zugang mehr zu unserer koki (at) hotmail Adresse

Wenn uns also jemand in den letzten Monaten geschrieben hat, so möge er dies bitte wiederholt an die neue Adresse: koki-ev (at) koki.info tun!

Alle KoKi Mitglieder erhalten zeitnah eine Mail, in der die neue Adresse verwendet wird – bitte achtet darauf, nur noch die neue Adresse zu verwenden!

Kunstwerkstatt des Inklusionsprojekts in Circasia

Die Kinder, die nicht schulfähig sind, werden im Inklusionsprojekt dazu angeregt, aktiv zu werden. Mit den Spenden wurde eine Werkstatt eingerichtet, damit die Kinder, die aufgrund ihrer Beeinträchtigungen möglicherweise keine Arbeit bekommen werden, trotzdem tätig werden können und Erfolge habe.

Zur Zeit werden in diesem Inklusionsprojekt 39 Kinder (vorher 36) betreut, sowie 7 externe Kinder, die im Haus besucht werden, da sie nicht in der Lage sind, zur Schule zu kommen.

KoKi bekommt regelmäßige sehr detaillierte Berichte über alle Ausgaben.

In den letzten zwei Jahren fertigten die Kinder im Rahmen dieses Projekts Kleinigkeiten an, um sie für wenig Geld zu verkaufen. Einige dieser Gegenstände wurden auch nach Deutschland mitgenommen und der erste „Verkauf“ fand 2019 zum Familientreffen in Mainz gegen Spende statt. Die restlichen, beim KoKi Vorstand noch vorhandenen, kleinen Kunstwerke werden gerne zur Verfügung gestellt, um sie gegen eine Spende abzugeben! Dazu bitte einfach mit der 1. Vorsitzenden Kontakt aufnehmen (siehe Kontakt)

Die Abschlussklassen der Schule Santa Luisa (Cali) 2019

Voller Stolz präsentierten sich uns im letzten Jahr die Abschlussklassen. Nun können wir sie endlich auf unserer neuen Homepage würdigen!
Wir gratulieren herzlich zum Schulabschluss!

Die Schulspeisung wird weiterhin unterstützt, wobei die Schwestern immer ganz genau aufschreiben, wie sie das Geld verwenden. Sie haushalten sehr akribisch und manchmal bleibt etwas Geld übrig, das sie für besondere Dinge verwenden. Auch hier wird jedes einzelne Heft dabei dokumentiert. Im letzen Jahr haben sie von solchem Extra-Geld einen Herd angeschafft.

Ein Plan für die Zukunft war es, dass auch ein Psychologe in die Arbeit einbezogen werden kann, da die Kinder zum Teil sehr große Probleme haben. Da die Vincentiner Nonnen mit Geld sehr sparsam umgehen und zusätzlich erreicht haben, dass die Diözese nun einige Lehrer bezahlt, ist jetzt endlich auch Geld für einen Psychologen da.

Hogar Fervor

wurde Ende 2017 endgültig ist geschlossen, da es von der Leitung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weitergeführt werden konnte und kein Nachfolger gefunden wurde.

Die Spendengelder, die nun hier nicht mehr benötigt werden, könnten als Einsparungen gesehen werden. Sie sind aber leider bisher nur der Ausgleich dafür, dass in den letzten Jahren einige Mitglieder aus KoKi ausgetreten sind und auch die Bereitschaft zu Sonderspenden am Ende des Jahres massiv zurückgegangen sind.

Bisher beeinträchtigen die Rückgänge der Spenden glücklicherweise die anderen Projekte nicht, so dass sich KoKi nun auf jeden Fall auf die Förderung der zwei verbleibenden Projekte in vollem Umfang konzentrieren kann.

Start unserer Neuigkeiten im Lockdown

Endlich kann das KoKi-Team selbst Beiträge für diese Webseite verfassen!
In den letzten Jahren hat sich in den Projekten vieles verändert. Einige neue Infos darüber sind nun mit der neuen Webseite in die ausführliche Beschreibung der einzelnen Projekte eingeflossen – dort weiter zu lesen lohnt sich!

Inzwischen wurde der positive Trend von einem kleinen Virus mit großer Wirkung ausgebremst. Für die Menschen, denen in den Projekten das Wohl der Kinder sehr am Herzen liegt bedeutet dies jedoch nicht Untätigkeit, sondern sie entwickeln eine besondere Kreativität, die Kinder in den Familien trotzdem zu erreichen. Weitere Infos dazu folgen!

Upps, unsere Kinder sind groß …

Koki wurde von engagierten Eltern mit kleinen kolumbianischen Kindern im Jahr 1995 gegründet und einige Jahre später kamen die jährlich organisierten Familientreffen hinzu.

Der Austausch tat allen gut und die Kinder erlebten, dass sie mit ihrer Rolle als kolumbianisches Adoptivkind nicht alleine sind. Dies ist nun seit ca. 20 Jahren schon so und einige der „Kinder“ sind inzwischen schon (länger) erwachsen … nur bei KoKi sind sie bis jetzt immer noch die „Kinder von …“ geblieben.

Wie schnell die Zeit verging und „wie groß“ einige Adoptivkinder geworden sind, hat nun auch der KoKi-Vorstand realisiert und möchte auf diese Veränderung reagieren, indem jedem „Kind“ ab dem 18. Geburtstag bei KoKi e.V eine eigenständige Mitgliedschaft angeboten wird.

Junge Erwachsene können nun eigenständiges Mitglied im Verein zur Förderung kolumbianischer Kinder e.V. werden und zwischen unterschiedlichen (Förder)Mitgliedschaften wählen. Hierbei steht nicht das Finanzielle im Vordergrund, sondern der Gedanke, dass unsere Kinder den Verein KoKi e.V. eines Tages in die Zukunft tragen werden!

Einfach den Aufnahmeantrag herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und per Post an die dort angegebene Adresse schicken – schon ist ein weiterer Schritt in eine positive Zukunft für unsere Projekte in Kolumbien getan!