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Hogar Fervor

Heim für spastisch gelähmte Kinder in Bogotá / Kolumbien

Das Kinderheim Hogar Fervor liegt in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, und wurde 1996 von Frau Yenny Pedraza gegründet. Der Name "Fervor" ist die Zusammensetzung aus den Wörtern Fé (Glaube), Esperanza (Hoffnung), Rehabilitación (Rehabilitation), Vida (Leben) und Amor (Liebe); das Wort "Fervor" bedeutet Hingabe. Diese Begriffe hat Yenny Pedraza zum Leitfaden für das Heim gemacht.

Es beherbergt zurzeit 31 Kinder bis 18 Jahren, von denen die meisten Kinder unter der Woche im Heim leben und am Wochenende von den Eltern nach Hause geholt werden. Einige Kinder leben ständig hier und andere werden nur ambulant über Tag hier betreut, damit die Eltern arbeiten gehen können. Alle Kinder leiden an einer Zerebralparese (Spastik).

Die Spastik ist nicht erblich bedingt, sondern entsteht meist bei der Geburt durch Sauerstoffmangel oder Hirnblutung, manchmal auch während der Schwangerschaft durch eine Virusinfektion oder Drogenkonsum, oft auch nach der Geburt durch Gehirnverletzungen und Gewaltanwendungen. Abhängig davon, welche Gehirnregion betroffen ist, sind die Kinder dann körperlich und/oder geistig behindert.

In Hogar Fervor haben einige Kinder neben der körperlichen auch eine geistige Behinderung. Die meisten Kinder können nicht sitzen (sie liegen auf Schaumstoffmatten, wie sie auch beim Sport verwendet werden) und nicht sprechen.

Die Arbeit verteilt sich nur auf wenige Schultern

Die Gründerin und Leiterin von Hogar Fervor hieß Yenny Pedraza. Sie kam 2010 während eines Überfalls auf der Straße ums Leben.
Sie war Physiotherapeutin und ihr ältester Sohn Ricardo leidet selber unter einer Zerebralparese. Für Frau Pedraza stand an erster Stelle, dass auch Kinder mit solch einem starken Handicap ein menschenwürdiges Leben führen können. Die Leitung des Heims hat jetzt ihre Mutter übernommen, die vorher schon für die Administration zuständig war.

Die fehlende Unterstützung durch den Staat oder ein Krankenversicherungssystem veranlasste sie, aus Selbsthilfe dieses Heim zu gründen. Sie lebte mit den Kindern im Heim, versorgte sie und arbeitete therapeutisch mit ihnen. Unterstützt wurde sie u.a. von Angelica María Caicedo, einer Physiotherapeutin, die KoKi e.V. seit 2005 finanziert, ihrer Mutter und vier angestellten Hilfspflegerinnen, die ebenfalls krankengymnastisch mit den Kindern arbeiten.

Neben der therapeutischen Arbeit ist natürlich auch die tägliche Versorgung der Kinder sehr zeitaufwendig. Fast jedes Kind muss angezogen, gefüttert, gewickelt oder zur Toilette gebracht werden. Sie müssen bewegt und umgebettet werden und vieles andere mehr.

Die finanzielle Situation von Hogar Fervor

Hogar Fervor hat sehr wenig Geld zur Verfügung. Die wenigsten Kolumbianer haben eine Krankenversicherung und daher erhalten die Eltern auch keine Unterstützung für ihre behinderten Kinder. Oft kommt noch große Armut dazu.

Das Heim erhält für jedes Kind von den Eltern monatlich 15.000 kolumbianische Pesos, das entspricht 7 Euro. Verlassene Kinder, die Frau Pedraza betreut, erhalten umgerechnet 20 Euro von staatlicher Seite. Die tatsächlichen Ausgaben betragen pro Kind aber ca. 150 Euro im Monat. Deshalb ist Hogar Fervor auf Spenden angewiesen.

So konnten wir bislang helfen

Seit dem Jahr 2000 unterstützt KoKi e.V. dieses Kinderheim mit monatlich 500 Euro. Bislang konnten wir so mit unseren Spendengeldern helfen:

Neubauprojekt Hogar Fervor

Momentan unterstützen wir Hogar Fervor zusätzlich bei dem Bau des neuen Gebäudes, wofür immer noch Geld benötigt wird. Neben KoKi e.V. haben auch andere Organisationen sich an der Finanzierung des Neubaus beteiligt. Unser Anteil an dem Neubauprojekt betrug bisher ca. 20.000 Euro.

Nach dem Baubeginn 2001 konnte das Behindertenheim „Hogar Fervor“ im Januar 2004 endlich in das neue Haus umziehen. Das Erdgeschoss und der 1. Stock sind fertig gestellt.

Im Erdgeschoss befinden sich ein kleines Büro und ein Empfangstisch, der den Eingangsbereich von dem großen Aufenthaltsraum abschirmt. Dieser Raum ist ansprechend mit Walt Disney-Motiven bemalt und frei bestuhlt. Die dahinter liegende Küche ist zweckmäßig eingerichtet worden, daneben befindet sich ein Wasch- und Trockenraum. Außerdem sind noch weitere Gruppenräume im Parterre, die mit Schaumstoffmatratzen bestückt sind. In diesem unteren Bereich halten sich die Kinder tagsüber auf.

In die weiteren Stockwerke führt eine Rampe, um auch die Kinder in Rollstühlen problemlos hoch- und runter fahren zu können; diese hat inzwischen ein Geländer. Im 1. Stockwerk gibt es einen Behandlungsraum und hier sind die Schlaf- und Sanitärräume, die freundlich und behindertengerecht eingerichtet sind.

In dem noch nicht fertig gestellten 2. Stock sind bereits die Fenster installiert. Die Türen werden gerade angepasst und die Bodenfliesen liegen bereit. Im 2. Stock sollen auch noch weitere Räume eingerichtet werden: ein Snoozle-Raum, der die Sinne der behinderten Kinder ansprechen soll, eine kleine Backstube und die Werkstatt, um orthopädische Geräte (Prothesen) herzustellen.