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Centro de Nivelacíon in Circasia

Förderschule der Institución Educativa San José in Circasia / Kolumbien

In Circasia unterstützt KoKi e.V. die Arbeit der Vinzentinerinnen, die dort eine Schule leiten. Die größte Aufgabe der„Institución Educativa San José“ ist das Colegio, in das 1056 Mädchen ab der Vorschule/Kindergarten (30 Mädchen), Grundschule (484 Mädchen), Sekundarstufe (406 Mädchen) bis hin zum Abitur in der 11. Jahrgangsstufe (136 Mädchen) gehen. Das Colegio wird von Schwester María Ligia Hernández geleitet, die gleichzeitig auch die Oberin des Vinzentinerinnenklosters ist. Das Besondere dieser Schule ist, dass bei den Vinzentinerinnen kein Schulgeld verlangt wird, wie es sonst üblich ist. Daher sind es fast ausschließlich Mädchen aus den ärmeren Vierteln der Stadt, die diese Schule besuchen.

Hier erhalten also Mädchen eine Bildung, die üblicherweise diese nicht bezahlen könnten bzw. nie zur Schule gehen würden, weil sie für die Familie Geld beschaffen müssten. Anziehungspunkt für die Kinder ist häufig das Essen, das alle dort bekommen: ein Pausensnack und ein warmes Mittagessen. Die Familien, die dieses Essen nicht bezahlen können, erhalten es von den Spenden von KoKi e.V.

Angeschlossen an das Colegio ist die Bildungsarbeit in 5 kleineren Ortschaften, in die die Vinzentinerinnen fahren, und das Centro de Nivelación.

Das Centro de Nivelación wird zurzeit von 57 Jungen und Mädchen im Alter von 8 – 12 Jahren besucht, die aufgrund von Armut, Unterernährung, Misshandlungen oder zerrütteten Familienverhältnissen dem normalen Unterricht nicht folgen können. Viele arme Kinder werden zu einem Zeitpunkt eingeschult, an dem sie eigentlich schon zu alt sind, um sich an die Gruppe anzupassen. Andere Kinder nehmen nur für bestimmte Zeitabschnitte und nicht kontinuierlich an den Schulprogrammen teil. Sie halten sich manchmal auf der Straße und manchmal in der Schule auf. Die Situation führt zu Konflikten, da die Kinder, die auf der Straße leben und dort versuchen zu überleben, sehr eigenständig, waghalsig und aufrührerisch sind. All dies bereitet diesen Kindern Probleme mit dem formellen Schulsystem. Dies äußert sich darin, dass die Kinder nicht stillsitzen, sich nicht konzentrieren können, keine Regeln kennen und nicht das Verständnis haben, dass ihnen Bildung helfen könne.

Diese Kinder lockt in erster Linie das Essen von der Straße, das sie hier regelmäßig erhalten. Einige Kinder werden hier regelrecht aufgepäppelt. Dann wird spielerisch mit ihnen gearbeitet, das Umfeld ist wärmer und familiärer und die Lehrmethoden sind individueller und flexibler als in den Regelschulen. Viele motorische und künstlerische Aufgaben erhalten die Kinder, z.B. müssen sie Perlen zu Ketten oder Ohrringen aufziehen, um die Konzentration zu steigern. In Kleingruppen wird unter Anleitung von engagierten Lehrerinnen und Erzieherinnen gearbeitet. Neben dem Lernen, Arbeiten und Essen spielt Tanzen und Austoben in einem geschützten Rahmen eine große Rolle, wo die Kinder ungeniert Kind sein dürfen und nach Herzenslust spielen können. Außerdem lernen sie, sich sozial in einer Gemeinschaft zu verhalten und angemessen zu kommunizieren.

Inzwischen haben bereits über 40 Kinder des Centros, Dank der Arbeit der Vinzentinerinnen und ihrer Mitarbeiter, den Sprung in die normale Schule geschafft.